Seit 2016 ist das Anami Restaurant mit seinem Sushi eine gastronomische Bereicherung für Pforzheim. In der Bahnhofsstraße liegt das Anami auf dem Weg in die Innenstadt und überzeugt und mit Qualität und einem stimmigen Interieur. Mehr Infos verrät uns die Inhaberin im Interview!
Wer bist du?
Mein Name ist Nguyen, aber man nennt mich Thuy. Bei uns Vietnamesen ist es so, dass man sich mit Vornamen anspricht. Mehr als die Hälfte des Landes hat meinen Familiennamen Nguyen. Das kommt noch aus dem Kaiserreich damals.
Wie lange gibt es Anami in Pforzheim schon?
Das Anami in Pforzheim gibt es seit 2016. Wir haben im Mai mit ganz kleinen Schritten angefangen, im Juni haben wir angefangen zu bauen und im September waren wir dann fertig. Das war die kürzeste Bauphase verglichen mit den anderen Läden.

Warum habt ihr das Restaurant hier in Pforzheim eröffnet?
Wir haben damals ganz klein in Kaiserslautern angefangen, wo wir für unsere Onkel und Tanten gearbeitet haben. Nachdem wir dort ein bisschen Konzept rein gebracht haben, wollte mein Mann etwas eigenes und wir haben einen Laden in Bühl mit dem gleichen Konzept eröffnet. Und obwohl Bühl eine kleine Stadt ist, waren wir sehr erfolgreich.
Da wir uns vergrößern wollten, haben wir den Laden dann verkauft und kamen nach Pforzheim. Die Suche nach einem geeigneten Gebäude war nicht so einfach, bis wir unseren jetzigen Vermieter getroffen haben. Er ist dann nach Bühl gefahren, hat sich den Laden dort angesehen und war so begeistert, dass er uns eine Chance gegeben hat.
Was genau ist denn euer Konzept?
Mein Mann hat damals in Berlin in einem sehr berühmten Restaurant gearbeitet und von ihm ist auch das Konzept: Asiatische Küche, aber jung und modern. Viele kennen chinesisches Essen aus dem Schnellimbiss. So was haben wir hier nicht. Kein Lotus und keine Drachen. Bei uns ist es dunkel und schlicht gebaut, es gibt Loungemusik und unser Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Neben der Küche haben wir auch eine Bar, wo es ganz tolle hausgemachte Getränke gibt.
Was verbindet dich mit Pforzheim?
Eigentlich der Name „Goldstadt“. Wir haben immer das Autobahnschild gesehen, weswegen mein Mann sehr neugierig war. Wir haben 12 Jahre lang in Berlin gelebt. Von dort aus dann nach Kaiserslautern, beziehungsweise Bühl zu kommen, war ein Schock für mich. Wir konnten dort gut arbeiten, aber es war irgendwie nicht genug für mich. In Bühl konnte man am Wochenende kaum was unternehmen.
Dann haben wir Pforzheim entdeckt und das ist schon deutlich größer. Hier gibt es Läden, die mir vorher einfach gefehlt haben. Auch, wie wir zu dem Laden hier gekommen sind, war außergewöhnlich. Egal, um was es geht, ist Pforzheim für mich etwas Besonderes. Ich sagte mal zu meinem Mann: Egal wie viele Restaurants wir noch eröffnen, ich werde das in Pforzheim nie verkaufen! Ich liebe diese Stadt.
Worauf bist du bisher besonders stolz?
Ich bin besonders stolz auf unsere Zutaten. Wir verwenden nur das Beste für die Küche und bei den Getränken. Wir könnten auch günstigere Produkte kaufen, dann wäre der Gewinnanteil auch höher. Aber das wollen wir nicht. Als allererstes muss es mir schmecken und dann schmeckt es auch den Gästen. Die Gäste haben oft keinen direkten Vergleich, aber trotzdem bemerken sie die Qualität. Mein Mann hätte gerne ganz seltene Produkte. Aber der Bedarf in Deutschland ist so gering, dass man sie hier nur schwierig bekommt.

Was ist das Schönste, was dir hier im Laden bisher passiert ist?
Das Schönste für mich persönlich ist, dass wir durch den Laden hier weitere Anami gründen konnten. Das hat mir sehr viel Selbstbewusstsein gegeben und mich selbstständiger gemacht. Dazu kommt die große Unterstützung durch unsere Kundschaft, unsere Lieferanten und meine Eltern, die extra für uns nach Pforzheim gekommen sind. Besonders war auch die Explosion an Kundschaft direkt am Anfang. Mein Mann und ich haben schon mit dem Schlimmsten gerechnet, aber das haben wir dann alles nicht gebraucht.
Was ist deine Lieblingslocation in Pforzheim?
Ganz klar: Tango. Da gehe ich am liebsten hin. Auch mit Freunden und Familie, die außerhalb von Pforzheim wohnen, gehe ich gerne dort hin. Der Inhaber und mein Mann kennen sich gut und wir essen hin und wieder gemeinsam. Es ist ein perfektes Familienrestaurant.
Was wird bei dir am häufigsten bestellt?
Ich würde sagen: Sushi. Der verkaufte Anteil ist immer etwas höher als bei der warmen Küche. Vielleicht wissen viele gar nicht, dass wir auch warme Küche haben. Aber Sushi kommt generell einfach immer gut an. Manche kommen sogar nur für das Sushi hier her.

Was sollte sich in Pforzheim verändern?
Mehr Arbeitsplätze. Bei uns wurde in letzter Zeit viel nach freien Arbeitsplätzen gefragt. Da wir leider nicht ausbilden dürfen, sollten sie allerdings schon Erfahrungen mit der asiatischen Küche haben. Mehr Gewerbe und große Firmen wären auch wichtig für Pforzheim.
Welche Auswirkungen hat das Anami auf Pforzheim?
Ich denke, dass durch uns auch andere Läden selbstbewusster geworden sind. Vor allem, wenn neue Läden eröffnet haben.
Wie findest du PFNext?
Ihr habt sehr jung angefangen, so wie ich damals. Man sollte immer die neuen Läden unterstützen, die nach Pforzheim kommen. So, wie wir damals unterstützt worden sind. Und man sollte sich nicht nur auf einen Bereich beschränken, sondern alle schönen Seiten von Pforzheim zeigen. Ihr seid da sehr vielfältig. Ihr habt auch die Möglichkeit, die Studenten zu unterstützen und das Thema „Goldstadt“ wieder in Pforzheim groß zu machen.