Das Cassetta in Pforzheim ist ein modernes, mediterranes Restaurant mit spanischen, italienischen und orientalischen Einflüssen. Seit 2023 zaubern Hatice, Fabrizio, Amir und Maria den Gästen mit ihrem Konzept ein Lächeln aufs Gesicht. Das Team ist jung und dynamisch, die Speisekarte vielfältig und das Essen phänomenal lecker.
Da das Cassetta in der PF Next Hood liegt, mussten wir unbedingt vorbeigehen und mit den Inhabern ein Interview führen. Wir verraten dir, was es mit den Kassetten auf sich hat, die überall im Restaurant hängen und welches das meistbestellte Gericht im Cassetta in Pforzheim ist.

Wer seid ihr denn?
Ich bin der Fabrizio, ich bin 30 Jahre alt und bin gebürtiger Pforzheimer. Ich heiße Hatice, ich bin noch 28 Jahre alt, bin auch gebürtige Pforzheimerin. Und ich bin der Amir, 28 Jahre alt, seit vier Jahren bin ich in Pforzheim.
Wie lautet euer Konzept? Kann man hier Kassetten anhören?
Fabrizio: Ich bin tatsächlich, auch wenn man es mir nicht anmerkt, mit Kassetten aufgewachsen. Ich verbinde Kassetten immer mit guter Musik und mit schöner Kindheit, mit schönen Geschichten. Diese schöne Geschichte wollen wir einfach ins Lokal übertragen.
Hatice: Name hat für uns insofern gepasst, weil es ein Name ist, den kann man sich gut merken kann. Geht gut von der Zunge. Bei uns trifft alt und neu aufeinander. Wir haben viel Holzoptik, was rustikaler wirkt, mit einer dunklen Decke, was wieder sehr modern ist.
Bei uns gibt es seit April mediterrane Küche, mit orientalischen, spanischen und italienischen Einflüssen.
Was wird bei euch am meisten bestellt?
Fabrizio: Ich würd sagen, es kommt drauf an, wer im Service ist. Wenn ich im Service bin, dann bestellen die meisten tatsächlich Rumpsteak. Auch wenn die Küche da nicht immer so heiß drauf ist. Ich finde unser Rumpsteak schon sehr, sehr gut.
Hatice: Armin und ich machen hauptsächlich den Service. Wir verkaufen eigentlich alles sehr gut. Unsere Karte ist nicht klein und wir verkaufen viele Pinsen, die wirklich sehr gut ankommen. Die Leute sind total fasziniert, dass wir aus der klassischen Pizza eine Pinsa mit den verschiedensten Toppings kreieren. Aber es gibt auch ein paar Klassiker, die immer wieder bestellt werden und sich einfach so durchgesetzt haben wie zum Beispiel die Penne al Salmone. Da kommen die Gästen oft und sagen, sie wollten eigentlich etwas neues probieren, aber müssen doch wieder die Penne bestellen, weil sie so lecker schmecken.

Worauf seid ihr besonders stolz hier mit dem Cassetta?
Fabrizio: Dass wir aus einer gemeinschaftlichen Idee, das Cassetta wirklich in die Tat umgesetzt haben. Und vor allem, was man auch erwähnen sollte, ist, dass wir sehr, sehr viel, also eigentlich fast alles, hier auch in Eigenleistung gemacht haben. Von der Renovierung bis zur Speisekarte, von der Kreation, von den Gerichten, haben wir alles zusammen gemeistert.
Hatice: Das würde ich auch sagen. Organisationen, Ideen, viel von Fabrizio zum Beispiel, handwerklich sehr viel vom Amir. Der hat sich hier irgendwie so als unser Handwerker und Elektriker, herausgestellt. Der hat sich auf einmal alles gekonnt und uns jetzt gefühlt den ganzen Laden aufgebaut.
Fabrizio: Jeder hat seinen Bereich, ich bin gut im Geldausgeben und Hatice ist gut darin, mich zu stoppen. Eine gute Balance. Ich hab immer Ideen reingeworfen und musste auch immer ausgebremst werden, das muss ich zugeben, weil ich wirklich gern Geld ausgebe. Die Ideen waren immer gut, das war nie das Problem. Meistens leider etwas zu teuer, aber wir haben es doch irgendwie hinbekommen.
Habt ihr eine besonders schöne Erinnerung?
Hatice: Wir haben gar nicht erwartet, dass es so schnell gut läuft. An einem Tag war richtig stressig, wo wir nicht mehr verstanden haben, wo rechts, wo links ist, und dann standen wir hier zu dritt hinter der Bar, gestresst, aber wir haben es geschafft. Es ist richtig schön, dass es so voll ist, dass wir so im Stress sind. Das war irgendwie pure Freude.
Fabrizio: Ich bin mehr im Hintergrund. Und ich muss sagen, dass ich sehr stolz darauf bin, dass ich mit zwei erfahrenen Gastronomen zusammenarbeiten darf. Was ich total schön fand, war unsere Neuöffnung. Weil da ist das Ding hier explodiert. Ich glaub, das ist uns, mir zumindest, im Kopf geblieben, der Tag. Es war voller als voll, das war unglaublich. Bis zum letzten Stuhl, bis zur letzten Ecke, überall standen Leute und waren interessiert und neugierig.

Warum habt ihr euch gerade für Pforzheim entschieden?
Fabrizio: Ganz klar, ich bin Pforzheimer durch und durch. Ich bin in der Nordstadt aufgewachsen. Grüße gehen raus an Pforzheim, 75177. Für mich war von Anfang an klar, wenn ich was mache, dann hier in Pforzheim.
Hatice: Ja, also ich glaube, das gilt einfach für uns alle. Wir sind Pforzheimer, wie gesagt, wir zwei hier schon geboren und aufgewachsen und Amir auch schon seit Jahren hier. Wenn was, dann hier in Pforzheim und nicht nur, weil wir hier halt wohnen, sondern auch um auch die Stadt ein bisschen zu bereichern und zu verschönern und auch die Gastronomie in Pforzheim ein bisschen attraktiver zu gestalten. Wir haben hier gute Gastronomie, definitiv. Einfach eine Location mehr zu sein, die einfach gutes Essen, einen guten Ambiente anbietet, mit gutem Service natürlich. Einfach eine Bereicherung für Pforzheim.
Habt ihr auch Lieblingslocations in Pforzheim?
Fabrizio: Ich hab früher mal in der Sensi Bar gewohnt, aber nur nachts. Ansonsten bin ich auch mal gern bei mir zu Hause, wenn es die Zeit zulässt. Bei mir ist es auch schön gemütlich. Ich bin auch gerne Gastgeber, also nicht nur im Cassetta Gastgeber, sondern auch zu Hause. Ich mag es einfach unter Freunden zu sein, unter Familie zu sein, einen schönen Grillabend zu haben.
Hatice: Ich würde auch zustimmen, Sensi und bei ihm zu Hause. Zum Essen würde ich jetzt sagen, eine Location, die ich eigentlich immer sehr gern besuche, weil nicht mehr die Zeit dafür da ist, ist das Neo.
Was darf sich in Pforzheim, eurer Meinung nach, verändern?
Fabrizio: Definitiv, die Leute, die können auch ruhig mal offener werden, finde ich. Ich finde das leicht verklemmt hier, wenn man das mal vergleicht mit Hamburg zum Beispiel, da sind alle Menschen recht offen. Ansonsten, ich bin ehrlich, habe jetzt nicht so krass schlechte Erfahrungen in Pforzheim gesammelt, bis jetzt muss ich auch dazu sagen, weil viele auch immer schlecht reden über Pforzheim, finde ich nicht.
Hatice: Also die Pforzheimer, die sind so ein bisschen verklemmt und auch jetzt gerade, wenn wir über die Gastronomie reden, was mir immer sehr auffällt ist, im Internet gibt jeder eine Bewertung ab, auf Google zum Beispiel und das geht ja total easy mittlerweile und relativ auch anonym. Und ich finde es immer schade, wenn ich dann Bewertungen lese von irgendeinem Restaurant, egal welchem, ob es jetzt unseres ist oder ein anderes, und dann steht da so etwas drin wie: Bis jetzt waren wir eigentlich immer zufrieden oder wir waren schon fünfmal da, es war alles super, dann einmal hingegangen, irgendwas ist schief gelaufen und dann wird halt gleich die schlechte Bewertung abgegeben, aber es wurde vorher nie eine gute Bewertung abgegeben. Und das finde ich ist schon schade, weil ich glaube, den Leuten ist nicht bewusst, dass so etwas echt nach hinten losgehen kann. Ich würde mir wünschen, dass sich das ändert.
Wie findet ihr PF Next?
Fabrizio: Ich würde anfangen, also ich finde es genial. Ich finde es endlich mal toll, dass sich auch jemand für die Stadt einsetzt. Wie jetzt in eurem Fall mit Videos und jetzt nicht nur unsere Locations,
sondern es machen auch viele, viele andere gute Arbeit im Pforzheim. Nicht nur das Cassetta oder Sensi oder mein Friseur, sondern es gibt noch viele andere attraktive Gastronomie oder Bars, wo man es gut aushalten kann in Pforzheim. Ich finde gut, dass man nicht nur mit dem Finger drauf zeigt und sagt, hey, das und das und das und das läuft schlecht, sondern dass man auch andere positive Sachen hervorruft von einer Stadt. Das finde ich ganz toll.
Hatice: Ja, genau, also euer Content dreht sich ja jetzt nicht nur speziell um die Gastronomie oder so,
sondern einfach Pforzheim an sich. Und für mich jetzt, als Pforzheimerin, ich bin hier geboren und zur Schule gegangen und ich habe Pforzheim nie als hässlich empfunden. Ich habe Pforzheim nie als eine schlimme Stadt empfunden, wo nur alles schlecht läuft. Es gibt schlechte Sachen, die es überall gibt, aber ich glaube, die Pforzheimer, die klammern sich manchmal so fest an gewissen Geschehnissen,
die dann vielleicht mal in der Stadt passieren. Aber das ist halt einfach überall. Wenn man in die Zeitung von anderen Städten reinschaut, steht genau das Gleiche drin. Wir sind eine Stadt, die ist groß, sie ist aber nicht riesig. Man kommt gleich von A nach B. Wir haben viel Grünfläche, wir haben tolle Locations, Gastronomie, Restaurant, Bar. Wir haben einen schönen Einzelhandel hier, wo noch Inhaber geführt ist. Das gibt es alles noch bei uns. Deswegen finde ich es schön, dass ihr auch den Mut habt und sagt, wir zeigen jetzt den Pforzheimern, was wir hier eigentlich haben.