Ein wahrer Gentleman von Barista ist jeden Mittwoch und Samstag auf dem Wochenmarkt in Pforzheim. Schon lange dient Kaffee nicht mehr nur dem zweckmäßigen Konsum als reiner Muntermacher. Mehr und mehr entwickelt sich der bewusste Genuss dieses vielseitigen Getränks zu einem Lebensgefühl. Einer der schönsten Nebeneffekte dabei ist, dass er Menschen zusammenbringt. Ob in Cafés oder auf Vertriebswegen in der ganzen Welt.
Bei Gentlemans Blend gibt es fürsorglich ausgewählte und fair gehandelte Spitzenkaffees aus aller Welt. Mathias Dietz gibt der Marke ein Gesicht und steht im Mittelpunkt dieses Unternehmens.
Für den leidenschaftlichen Barista spielt vor allem die anspruchsvolle und offene Auseinandersetzung mit dem Kaffee-Handwerk eine zentrale Rolle. Unzählige Einflussfaktoren, wie zum Beispiel die Bohnenart und ihre Herkunft, der Röst- und Mahlgrad sowie die vielen verschiedenen Zubereitungsweisen bestimmen am Ende über das Aroma.

Wer bist du?
Ich bin Mathias aus Pforzheim, gebürtiger Pforzheimer. Und wenn ich mich selbst beschreiben müsste, würde ich sagen, dass ich experimentierfreudig bin, offen für Neues.
Wie lange gibt es Gentlemans Blend coffee schon?
Seit Juli 2017. Ich hatte ein halbes Jahr Vorbereitungszeit.
Warum hast du dich dazu entschieden, Barista zu werden?
Da muss ich etwas weiter ausholen. Ich war zwischen 2016 und 2017, während der Winterzeit, relativ oft in Barcelona. Meine Freundin hat dort gelebt und ich bin daher immer mal wieder hin und habe sie besucht. Dort bin ich in einer der Geburtsstädten vom Café Lifestyle gewesen und habe die Welt des Kaffeegenusses kennengelernt. Ab dem Zeitpunkt habe ich mich intensiv mit Kaffee beschäftigt.
Welchen Kaffee trinke ich gerne, welchen Kaffee trinken andere Menschen gerne und wie viele Brüh-Methoden gibt es? Das hab ich mir dann alles selbst beigebracht. Im Flieger nach Pforzheim hab ich mir dann überlegt, dass es das in Pforzheim nicht gibt. Darum habe ich mich entschlossen, Gentlemans Blend zu gründen. Über ein paar Umwege wurde das Label gemeinsam mit Oliver Haller realisiert. Er ist für die visuelle Kommunikation nach außen verantwortlich.
Wie würdest du dein Konzept beschreiben?
Das Konzept von Gentlemans Blend ist sehr vielfältig. Zum einen habe ich den Vertrieb, der online und bei Kooperationspartnern stattfindet. Auf der anderen Seite werde ich für Events als Barista gebucht. Auch will ich mit meiner Arbeit andere inspirieren, ihren eigenen Weg zu gehen und dem tristen Arbeitsalltag zu entfliehen. Dafür brauchst du Durchhaltevermögen.

Wieso hast du als Barista in Pforzheim begonnen?
Woanders, beispielsweise in Großstädten, hast du viele Menschen und Potential. In Pforzheim ist man teilweise Einzelkämpfer. Das hat Vor- und Nachteile, denn alles geht langsamer, aber bist auch manchmal der einzige, der in diese Richtung etwas unternimmt. Ich wünsche mir, dass es viel mehr junge Leute gibt, die etwas bewegen wollen. Das braucht Pforzheim und deshalb bin ich auch hier.
Was verbindet dich mit Pforzheim?
Mit Pforzheim verbindet mich eigentlich meine ganze Jugend. Ich bin hier in Pforzheim aufgewachsen. Pforzheim hat so viele schöne Ecken, obwohl fast jeder meint, dass Pforzheim hässlich sei. Du musst nur wissen, wo die schönen Seiten Pforzheims liegen. Das verbindet mich mit der Stadt, weil es meine Heimat ist.
Worauf bist du besonders stolz?
Ich bin stolz darauf, wie sich alles bisher entwickelt hat. Ebenso macht mich der Support stolz, den ich aus Pforzheim bekomme. Beispielsweise die Kooperation mit PFNext, Jasmina Jovy und Schaufenster CCS. Die Events, die ich mit anderen erfolgreich umgesetzt habe geben mir die nötige Kraft, um mit meinen Ideen weiter zu machen. Denn ohne diese Menschen würde es Gentlemans Blend coffee gar nicht geben.
Was ist deine Lieblingslocation in Pforzheim?
Ich bin unglaublich gern im Café Roland. Es ist dort ungezwungen und ich kann sein, so wie ich bin. Hier muss ich mich nicht verstellen und ich hab meine Ruhe.
Welche Veränderung wünscht du dir für Pforzheim?
Mehr individuelle Labels. Außerdem, dass diese eine eigene Plattform bekommen, um sich zu präsentieren. Wir haben hier in Pforzheim eine unglaublich anerkannte Hochschule für Design, von der du in Pforzheim an sich überhaupt nichts mitbekommst. Wir haben sehr viel Leerstand in der Stadt und da würde ich mir doch wünschen, dass dort einfach diese Labels Platz bekommen.
Was ist der Mittelpunkt deines Labels?
Der Mittelpunkt ist, die Menschen zusammenzubringen. Kaffee ist für mich nicht nur etwas Schwarzes in einer Tasse, das einen wach macht. Kaffee ist für mich pure Emotion.
Wie findest du PFNext?
Mega grandios, weil dadurch eine Plattform geschaffen wird. Online, auf der sich Labels und ansässige Unternehmen präsentieren können. Junge und kleine Unternehmen, die sonst nicht die Möglichkeit haben sich nach außen zu präsentieren. Deswegen finde ich diese Idee super. Ich würde mir wünschen, dass das ganze sehr gut wächst und eine moderne Alternative zur Zeitung wird.