So ein Café hast du bestimmt noch nicht besucht. Direkt an der Enz in der Pforzheimer Innenstadt kannst du im Caphe an der Enz leckeren vietnamesichen Kaffee trinken. In dieser bodenständigen Location, in der sehr viel Wert auf Details gelegt wird, lebt das Handwerk des Kaffees. Mit großartigem Hintergrundwissen, kennt die Inhaberin Tipps und Tricks, wie leckerer Kaffee gelingt. Im Interview verrät sie uns noch mehr über ihre Wohlfühloase.

Wer bist du und was machst du überhaupt?
Mein Name ist Thi Minh Dieu Nguyen und lebe seit 34 Jahren in Pforzheim. Mit 4 Jahren sind wir nach Deutschland, direkt hier nach Pforzheim gekommen. Bin auch hier zur Schule gegangen, habe meine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau gemacht. War auch eine Zeit lang in Düsseldorf studieren.
Wie lange gibt es euch denn schon?
Seit Januar 2018. Mittlerweile seit über einem Jahr. Wir haben am Anfang auch nicht wirklich viel Werbung gemacht. Seit 2017 ist der Laden angemietet und wir brauchten ganze acht Monate, um die Ladenfläche so zu gestalten.
Der Laden ist auch relative klein. Wir groß ist er denn genau?
Er hat eine Größe von 25 qm.
Bist du hier meistens alleine?
Meine Mutter hilft mir. Sie backt hier. Durch ihre Hilfe ist alles selbstgemacht.
Wie kam es dazu, dieses Café zu eröffnen?
Ich komme aus der Gastronomie. Habe früher das Asia Gourmets betrieben. Am Pfälzerplatz haben wir 2008 eröffnet. Danach betrieben wir noch eins in Calw, im Kaufland. Zu guter letzt noch eins im Brötzinger Kaufland. Irgendwann war das auch zu viel gewesen. Ich wollte von der asiatischen Küche weg und habe mich dann für Kaffee interessiert. Vietnam ist der zweit größte Kaffeeproduzent der Welt.
Wie lautet dein Konzept? Einfach nur Kaffee an der Enz in Pforzheim trinken?
Die Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig geworden. Außerdem soll der Gast wissen, welche Produkte und Zutaten er zu sich nimmt. Das ist für mich genauso wichtig, wie unsere Umwelt. Alles was ich hier anbiete, ist entweder selbstgemacht oder aus fairem Handel . Ich serviere keine Industrieware.
Warum habt ihr Caphe an der Enz mit „Ph“ geschrieben?
So schreibt man Kaffee auf Vietnamesisch.
Was verbindet dich mit Pforzheim?
Ich bin hier aufgewachsen. Wo die Familie und Freunde sind, da fühle ich mich eben wohl. Viele sagen, dass Pforzheim so hässlich wäre. Dabei kommt es mir gar nicht so vor. Viele meinen, dass das Caphe an der Enz die Gegend hier etwas verschönert. Das macht mich schon sehr stolz. Ich teile große Leidenschaft für das, was ich hier mache. Dass dann so gutes Feedback zurück kommt, freut mich dann um so mehr!
Hattest du gewisse Erwartungen an das Kaffee trinken und deine Location in Pforzheim an der Enz?
Erwartungen hatte ich kein. Ich war mir mit dem sicher, was ich hier betreibe. Dadurch werde ich sicherlich nicht reich an Geld, aber reich an Freuden. Ich will einfach meine Liebe und Leidenschaft vermitteln und mit Menschen zusammen zu sein.
Worauf bist du stolz?
Auf mein kleines Caphe an der Enz. Das ich Pforzheim damit bereichere und die Leute das auch annehmen.
Was war der schönste Moment in deinem Caphe?
Es genügt schon, wenn die Leute hier rein kommen und sich sofort wohl oder wie zuhause fühlen. Menschen, die eintreten, gehören einfach zueinander. Sie begrüßen sich gegenseitig, genauso wie sie sich verabschieden. Ich kann das selbst nicht kontrollieren, für die Atmosphäre sorgen meine Gäste.
Was wird am häufigsten gekauft?
Am meisten der Cappuccino.
Was sollte sich in Pforzheim verändern?
Mich würde es schon sehr freuen, wenn die Studierenden die Stadt bereichern würden. Mein Caphe an der Enz wird von vielen Studenten besucht, aber meistens sind es immer die gleichen.
Welche Auswirkungen hat dein Caphe an der Enz auf Pforzheim?
Ich passe mit meinem Laden hier ganz gut rein und habe damit auch etwas zu Pforzheim beigetragen. Das Konzept, durch das die Leute aufeinander zugehen, hat man nicht oft in Pforzheim.
Was hältst du von PFNext?
Pforzheim braucht so ein Portal, worauf die Leute auch zugreifen können, um zu wissen, was es hier alles gibt. Ein Portal auf dem alle zusammen kommen.