Jessica ist selbstständige Ladeninhaberin der Kinderstube in Pforzheim am Sedanplatz. Mit Ihrem Concept Store Kinderstube möchte sie die Herzen von Mütter und Väter höher schlagen lassen. Durch ihren liebevoll eingerichteten Store, das neuartige Konzept und besondere Sortiment, möchte sie aus der Masse stechen und die erste Anlaufstelle für Kinderkleidung in Pforzheim sein. In unserem Interview gewährt uns Jessica tiefere Einblicke in ihr Geschäft.

Wer bist du und was machst du?
Ich bin die Jessica und betreibe den Concept Store Kinderstube in Pforzheim. Schon seit fünf Jahren. Wir waren früher in der Jörg-Ratgeb-Straße und jetzt findest du uns in dem Einzelhandelsquartier am Sedanplatz, der Dillsteinerstraße. Ich bin eine junge Mama und habe zwei Kinder.
Wie funktioniert dein Konzept?
Das Modell hat sich zu einem Kids Concept Store entwickelt. Der Kunde will nicht mehr Kleidung, sondern auch einen Roller, Rucksack, eine Haarspange oder Duschgel kaufen. Bei uns steht das Kind im Fokus. Ich habe früher Modedesign studiert und dann abgebrochen, weil mein Sohn auf die Welt kam. Habe dann andere Wege eingeschlagen und später das Gefühl gehabt: „Okay, ich will wieder zurück in die Mode.“
Wie kam es dazu, dass die Kinderstube in Pforzheim eröffnet hast?
Zum einen weil wir hier unsere Wurzeln haben, zum anderen wegen den Schulen, Freunden und des Umkreises. „Und warum nicht Pforzheim?“ – Pforzheim ist schön. Ich komme nicht ursprünglich hier her, aber ich finde Pforzheim dennoch schön. Es gibt hier echt tolle Ecken und ich entdecke diese auch immer wieder neu. Ich kenne vieles noch nicht. Wenn ich an Orten vorbei gehe, die ich nicht kenne, da denke ich mir immer: „Wow, okay.“
Warum hast du dich für das Sedanviertel entschieden?
Hier existiert wirklich noch der Einzelhandel. Wir haben hier ganz viele kleine und süße Läden, die noch vom Inhaber geführt werden. Nahe der Innenstadt, die immer schöner wird.
Was verbindet dich mit Pforzheim?
Meine Kinder, mein Freundeskreis und die Familie, die ich hier aufgebaut habe. Ich bin total gerne hier. Pforzheim liegt super. Allerdings haben wir hier ein echtes Parkplatz-Problem.
Was macht dein Konzept der Kinderstube so besonders?
Ich möchte Kinder glücklich machen. Ich will einfach etwas anderes anbieten, etwas das du so schnell nirgendwo anders findest. Wenn ich für den Laden einkaufen gehe, lasse ich mich gerne von Fashion-Shows für Kinder inspirieren. Gute Stoffe sind mein Anliegen, bei denen ich weiß, woher sie kommen und produziert worden sind. Ich bin keine Gucci-Verkäuferin. Wir sind in der gehobenen Mittelklasse unterwegs, deswegen liebe ich es, wenn Kinder hier glücklich rausgehen.

Wie ist das Einkaufsverhalten?
Kinder und Eltern sehen durch das Schaufenster und finden toll, was sie hier sehen. Beispielsweise heute Vormittag, da kam ein kleines Mädchen hier rein und hat sich ein Kleid herausgesucht, anprobiert, eine Jacke kombiniert und ging glücklich aus dem Laden. Kinder haben ihren eigenen Kopf. Die wissen ganz genau was sie wollen.
Worauf bist du besonders stolz?
Ich bin stolz darauf, dass es mich schon fünf Jahre gibt und ich schon viele Kunden bedienen durfte. Dadurch haben wir immer Hochs und Tiefs, wie das eben so ist. Außerdem liebe ich es eine selbstständige Mutter zu sein. Mutter mit einem eigenen Geschäft, was viel Arbeit und Organisation bedeutet. Aber es gibt mir unglaublich viel Freiheit
Sind deine Kinder auch öfter hier?
Ja, sie müssen sogar ab und zu helfen. Mein großer Sohn ist 15 Jahre jung und wenn es mal um’s Taschengeld oder neue Schuhe geht, dann hilft er mit. Meine Tochter auch, weil sie gern mal als Model aushilft. Das machen beide natürlich sehr gern.
Was war der schönste Moment, den du mit der Kinderstube erlebt hast?
Das war damals, als ich in die Dillsteinerstraße umgezogen bin und einen goßen Einbruch in meinem alten Geschäft hatte. Da hat das Universum für mich einen neuen Weg aufgetan und viel Glück beschert, als wir diesen Laden hier bekommen haben. Die Eröffnungsfeier war auch privat. Der engste Freundeskreis war da, es war sehr emotional. Das war so ein Tag, der richtig schön war. Eigentlich gibt es hier immer viele schöne Momente, auch innerhalb des Teams. Ich habe einfach tolle Mädels.
Was wird in der Kinderstube häufigsten gekauft?
Im Moment verkaufe ich unheimlich viel nachhaltige Kleidung. Ich verkaufe auch sehr viel für Babys. Da kommen Omas, Onkels, Tanten, wenn ein Baby auf die Welt kommt.
Welche Auswirkungen hat die Kinderstube auf Pforzheim?
Ich habe hier ein Alleinstellungsmerkmal. Als ich den Laden vor fünf Jahren eröffnet habe, gab es noch andere Kinderläden, die ich nie als Konkurrenz gesehen habe. Ganz im Gegenteil. Je mehr es von uns gibt, desto häufiger findet eine Mutter Grund in die Stadt zu gehen. Leider sind die anderen Läden nicht mehr da. Dass heißt, dass ich momentan die Pforzheimer Kunden alleine versorgen darf. Ich biete gerne Dinge, die große Modeketten eben nicht haben. Die kommen dann einfach gerne zu mir. Zudem sind wir persönlicher und jeder Kunde wird von uns einfach besonders behandelt.
Hast du dir viele Gedanken über die Gestaltung deines Ladens gemacht?
Ja, auf jeden Fall. Ich würde ihn, wenn es nach mir ginge, alle Jahre komplett neu gestalten. Alles heraus reißen, weil es immer wieder neue Ideen gibt. Aber es ist und bleibt eine finanzielle Geschichte. Ich habe das Konzept mit einem guten Freund ausgedacht, wie das hier aussehen soll. Mit den Mitteln die ich hatte, entsprechend umgesetzt. Und das ist daraus geworden.
Was ist deine Lieblingslokalität in Pforzheim?
Ich bin total gerne in Richtung des Emma Kreativzentrums unterwegs. Ich finde diese Ecke am Fluss einfach wunderschön. Die Leute, die dort unterwegs sind, haben so viele kreative Ideen. Ich bin aber auch sehr gerne zu Hause, mit Freunden im Garten, auf der Straße und in der Natur. Es gibt aber nicht DEN einen Lieblingsplatz.
Was soll sich in Pforzheim noch verändern?
Die Stadt muss mehr unternehmen, um die Jugend in Pforzheim zu halten. Die Locations ausbauen, dass der Pforzheimer nicht in Karlsruhe oder Stuttgart flanieren geht, sondern das Angebot vor Ort nutzt. Im Sommer ist die Eisdiele an der Roßbrücke sehr begehrt. Dort treffen sich sehr viele Menschen. Davon muss es mehr geben und zwar für alle Altersgruppen. Wir lästern alle viel über unsere eigene Heimat und reden alle schlecht darüber. Die Bevölkerung sollte der eigenen Stadt öfters mal eine Chance geben. Wir haben gerade viele Leute, die einiges machen. So versuchen wir es hier am Sedanplatz auch. Wir haben vor für das kommende Jahr einiges zu verändern. Das ist alles noch in Planung, weil wir den Leuten viel mehr bieten wollen, als nur einkaufen zu gehen.
Wie findest du PFNext?
Ich finde es super. Macht was. Bewegt was. Ihr gebt uns das Gefühl, etwas besonderes zu sein. Eben durch euch und unser Geschäft. Und wenn ihr was bewegt und uns helft Pforzheim schöner zu machen, bin ich dabei euch zu unterstützen. Ich finde, dass es eine tolle Sache ist. Finde ich aber auch mutig, weil ihr wahrscheinlich auch Kritik ernten werdet. Denn es kommt ja immer dieses: „Geht nicht. Was machen die da? Das ist ja nicht richtig, das können die besser machen.