Viel aus der Deutschen Küche gibt es im Platzhirsch Restaurant in Pforzheim. Im ehemaligen Hopfenschlingel, der drei Jahre lang leer stand, hat sich nun ein Gastronomie-Pärchen eingemietet. Mit erfrischendem Ambiente aus zeitgemäßer und traditioneller Inneneinrichtung, präsentiert sich der Platzhirsch in neuem Glanz. Bei rustikalem Essen und Bier haben wir uns mit den Inhabern unterhalten.
Wer bist du und was machst du?
Ich bin der Alldyz Korqaj, in Pforzheim bekannt als „Buci“, 35 Jahre alt und habe drei Kinder. Den Laden habe ich gemeinsam mit meiner Frau, Vlera Muriqi, eröffnet. Ohne so eine starke Frau an meiner Seite hätte ich all das nicht stemmen können!

Wie lange gibt es den Platzhirsch schon und was ist das Konzept?
Wir sind jetzt seit Mitte November 2019 am Start. Davor war der Laden ca. 3,5 Jahre zu. Vorher war das hier ein Brauhaus, ein richtiges Kultlokal und für uns stand fest: wir machen es weiter, aber auf eine andere Art und Weise. Hier wurde 20 Jahre lang Bier gebraut und wir wollten diese Tradition fortführen. Aber zeitgemäß, um Jung und Alt zusammen zu bringen. Somit hat man hier eine völlig andere Atmosphäre.
Warum hast du den Platzhirsch eröffnet?
Meine Frau und ich sind vor etwa drei Jahren nach Pforzheim gezogen, um den „Hans im Glück“ zu eröffnen. Die Systemgastronomie war zwar schön, wurde aber nach zwei Jahren etwas eintönig. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, den Laden hier zu eröffnen. Dann ging es auch schon los. Wir haben viel über den Namen debattiert und auch andere Leute aus der Gastronomie befragt. Der Platzhirsch war meine Idee und ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich den Namen durchsetzen konnte.

Was wird bei dir am häufigsten bestellt?
Auf jeden Fall Bier. Wir haben einen eigenen Braumeister, der uns Platzhiersch-Bier braut, das es auch nur hier gibt. Dazu gibt es dann oft Wiener Schnitzel oder unser Platzhirsch-Steak. Eigentlich alles querbeet. Neben unserer Standardkarte haben wir auch eine Abendkarte und einen Mittagstisch, in denen wir unsere Fähigkeiten und unsere Leidenschaft immer wieder neu definieren können. So können wir schauen, was gut ankommt und unsere Karte danach gestalten.
Was verbindet dich mit Pforzheim?
Jetzt viel! Die Kinder gehen hier in den Kindergarten bzw. zur Schule und wir kennen mittlerweile auch viele Leute. Über die Gastronomie lernt man generell schnell Menschen kennen. So haben die Kinder und wir in Pforzheim auch Freunde gefunden. Rückblickend ist zu erkennen, dass sich in Pforzheim mittlerweile sehr viel bewegt. Jeder kann einen Teil dazu beitragen, dass die Stadt schöner wird – auch wenn es nur ein kleiner Teil ist.
Was wünschst du dir für Pforzheim?
Die Leute sollen damit aufhören, zu meckern und nichts zu tun. Sie sollten, so wie ihr, Interesse für Pforzheim entwickeln und die Stadt von ihren schönen Seiten betrachten. Und sie sollten sich immer wieder selbst hinterfragen: „Bin ich das Problem, dass es nicht so schön ist? Oder sind es die andern?“ So würde jeder feststellen, wie er sein Umfeld besser und schöner gestalten könnte.
Welche Auswirkung hat der Platzhirsch auf Pforzheim?
Leute, die außerhalb der Innenstadt wohnen, entdecken uns und haben somit wieder einen Grund, häufiger in die Innenstadt zu kommen. Zusammen mit der anderen Gastronomie und den Anwohnern kommt immer mehr Leben an den Sedanplatz.

Worauf bist du, bezogen auf den Platzhirsch, besonders stolz?
Auf den Namen! Jeder hat mir davon abgeraten und ich habe ihn trotzdem durchgesetzt. Außerdem wird der Sedanplatz mit der Gastronomie aufgewertet. Es gibt einen Synergieeffekt und jeder kann sich aussuchen, wo er gerne essen möchte. So müssen die Pforzheimer nicht außerhalb von Pforzheim essen, denn wir haben alles selbst hier.
Was ist das Schönste, das bisher hier passiert ist?
Das Schönste ist, wenn der Laden voll ist und die Gäste zufrieden sind. Meine Frau und ich sind nichts ohne unser Team. Unsere Leute schaffen es tagtäglich, uns so glänzen zu lassen, dass auch die Gäste uns feiern. Wir sind wie eine kleine Familie mit einem Kreislauf aus Geben und Nehmen. Hier haben wir viel Freiraum, um alle authentisch bleiben zu können.
Wie findest du PFNext und das Konzept?
Finde ich mega! Wie schon gesagt, kann sich in Pforzheim viel bewegen, wenn nur jeder einen kleinen Beitrag leistet. Die jungen Leute sollten motiviert werden, eine Liebe zu der Stadt zu entwickeln, in der sie aufwachsen. Sie sollen raus gehen, was unternehmen, Kultur erleben. Das gleiche möchte ich gemeinsam mit meiner Frau auch meinen eigenen Kindern bieten. Und in der Masse können wir viel bewegen.